Eine wahre Geschichte.
An einem Freitagmorgen, auf einem kleinen Friedhof einer kleinen Gemeinde, in einer kleinen Stadt in der Mitte Deutschlands:
Stefanie S., Friedhofsgärtnerin, ist zuständig für die Erstellung eines Urnengrabes. Die Erde muss fachmännisch ausgehoben, ein Vlies eingelegt und das Gelände rund um das Urnenloch gesichert werden. In einer Stunde soll es losgehen, bestellt sind zusätzlich eine Schale mit Erde nebst einer Schaufel und eine Schale mit Rosenblättern, diese bringt der Bestatter mit.
Aber nicht nur diese, bei einem letzten Blick auf die vorbereitete Grabstätte stellt die Friedhofsgärtnerin weitere Accessoires fest: einen kleinen Bistrotisch, eine ganze Reihe Schnapsgläser und eine volle Flasche Marillenschnaps. „Ich war schon etwas verwundert und da es meine letzte Runde an diesem Tag war, beschloss ich, mir diese Verabschiedung aus respektvollem Abstand anzuschauen.“
Nachdem die eher fröhlich gekleidete Trauergemeinde eingetroffen war, wurde die Urne nach der Trauerrede ablaufgemäß in dem Urnengrab versenkt. Jeder einzelne Gast, um die 20 Erwachsene, verabschiedete sich am Grab, klassisch mit einer Schaufel Erde oder einer Handvoll Rosenblätter − und ein jeder mit einem Schnäpschen. Einen Schluck auf den Verstorbenen und ein Schluck für den Verstorbenen − direkt ins Urnengrab.
„So etwas habe ich bis jetzt noch nicht erlebt, das alles ging sehr anständig und respektvoll ab und man hatte das Gefühl, dass das bestimmt ein Wunsch des Verstorbenen war.“
Schön zu wissen, dass Bestatter auch ungewöhnliche, aber umsetzbare Wünsche erfüllen und Friedhöfe sich dabei nicht querstellen!